Wie ein Traum!

Wegen einer kurzfristigen Programmänderung begann das Rathauskonzert im November mit Schostakowitschs furiosem Streichquartett Nr. 7 in fis-Moll. Hier zeigte das Pavel Haas Quartett einen wunderschönen Gesamtklang. Jede Stimme war, auch mit Benutzung des Dämpfers, klar hörbar und dennoch mischten sich die Stimmen optimal.

Bild: Maximiliane Norwood

Beim Schubert spielten die erste und zweite Violine wie ein Team. Die Triller hatten die gleiche Geschwindigkeit und die zugespielten Themeneinsätze übernahmen sie wie von einem Instrument gespielt.
Den Umschwung ins Menuetto hat das Quartett mit einem plötzlich sanfter klingenden Vibrato umgesetzt.

Wie ein Traum! – So singend spielte das Pavel Haas Quartett in der Dumka von Dvorak. Boris Giltburg am Klavier fügte sich mit seinen heiteren Läufen musikalisch ins Geschehen ein. Das melancholische schwanenseeartige Thema wurde toll interpretiert – ruhig und traurig! Die Pizzicati, also das Zupfen der Saite, klangen hier jedoch etwas trocken. Die Stimme der Bratsche wäre lautstärkenmäßig noch besser herübergekommen, wenn sie nicht mit dem Rücken zur Hälfte des Publikums gesessen wäre. Hier wäre die klassische Quartettaufstellung mit Bratsche in der Mitte und Cello außen dem Saal wohl besser angepasst gewesen.

Beim Scherzo kommt ein frecher Charakter hervor, das von klangvollem Pizzicato untermauert wird. Im Finale und vor allem bei der letzten unisono-Stelle lassen sie die ganze Energie des Stücks nochmal aufleben. Ein toller Abschluss!

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