Die Grünen planen einen schnellen Radweg von Ebersberg zum Ostbahnhof. Dieser soll auch durch die Gemeinde führen. Dabei soll auch eine Brücke über die Möschenfelder Straße gebaut werden. Der Sonderausschuss hat sich gestern einstimmig für eine Prüfung des Ausbaus ausgesprochen. Diskussionen gab es dabei um die Beleuchtung des Weges und die Nutzbarkeit für Fußgängerinnen und Fußgänger.
Bereits am Dienstag stellten die Grünen in einem Videocall das Projekt vor. Geplant ist ein überregionaler schneller Radweg – man hat sich für diese Bezeichnung entschieden, da für einen Radschnellweg eine konstante Mindestbreite von 4 Metern erforderlich wäre – diese ist aber nicht gegeben. Genutzt werden sollen für den Weg überwiegend bestehende Wege – in Vaterstetten würde die Strecke entlang der S-Bahn führen, wo es heute schon einen Weg gibt, der noch asphaltiert werden müsste.
David Göhler (Grüne) stellte das Projekt dem Sonderausschuss genauer vor. Hauptzielgruppe sind Pendler, die schnell überörtlich fahren wollen. Dafür ist die Ertüchtigung der Wege mit Asphalt möglich. Im Bereich der Möschenfelder Straße sei eine Brücke notwendig. Der Übergang sei dort „extrem schwierig“ und der Bau einer Brücke daher „extrem hilfreich“, um einen kreuzungsfreien Radweg zu ertüchtigen.
Die Idee stieß im Ausschuss auf breite Zustimmung, unter anderem von Maria Wirnitzer (SPD). Sie forderte gleichzeitig die Prüfung weiterer Parameter, etwa der abendlichen Beleuchtung des Weges. Was nicht passieren dürfe ist, dass „zulasten der Bürgerinnen und Bürger vor Ort ein überörtlicher Radweg entsteht“, so Wirnitzer. Die SPD fordere deshalb zusätzliche Anknüpfungspunkte für Gemeindebürgerinnen und -bürger, konkret von der Alten Poststraße und der Brunnenstraße aus. Die SPD-Gemeinderätin betonte außerdem, dass der bestehende Weg entlang der Bahn sehr gut von Fußgängern und Gassigängern angenommen werde.
„Da muss man eine Lösung finden“, so Felix Edelmann (Grüne); „Ich bin da grundsätzlich zuversichtlich“. Ein Nebeneinander von Fußgängern und Radfahrern sei beim Weg durchaus möglich, vor allem im östlichen Teil mit einer Wegbreite von teilweise 10 Metern. Anders klang dies bei der Videovorstellung der Grünen am Dienstag: Hier sprach David Göhler davon, dass Fußgänger auf engen Streckenabschnitten gegebenenfalls auf andere Wege ausweichen werden müssen.
Ein weiterer von Maria Wirnitzer angesprochener Punkt ist die Engstelle nahe der Möschenfelder Straße, an der die Lärmschutzwand den Weg auf ca. 1,50 Meter verengt. Auch diese Stelle war Thema der Videodiskussion am Dienstag: Die Grünen wollen hier mit der Bahn sprechen, um die Engstelle zu „entschärfen“.
Wirnitzer beantragte ebenfalls, auch die Prüfung der Errichtung von Fahrradstraßen als Alternative zur Strecke zu errichten.
Christl Mitterer (CSU) freute sich über den „Ideenwettbewerb“, möchte die Diskussion jedoch nicht überfrachten. Vaterstetten sei, was die Ist-Situation der Fahrradfahrt in Richtung Stadt angeht, in einer „komfortable Lage“. Weiter stadteinwärts gestalte sich das Vorankommen dann deutlich schwieriger.
Alle Ausschussmitglieder stimmten für die Prüfung, ob der Weg auf ca. 2,5 Meter Breite – nach Möglichkeit mit Asphaltierung – ausgebaut werden kann. Er soll zudem im Winter geräumt werden. Geprüft werden soll ebenfalls, ob die Errichtung der Brücke möglich ist. Diese Prüfung soll dem Mobilitätsmanager übertragen werden, dessen Einstellung aktuell geplant ist.
Über die Ergänzungsanträge der SPD wurde unterschiedlich abgestimmt: Dass die Beleuchtung mit in die Prüfung aufgenommen wird und dass der Weg weiterhin für Fußgänger nutzbar sei soll wurde einstimmig beschlossen. Gegen die Prüfung der zusätzlichen Anbindungspunkte stimmte Christl Mitterer (CSU). Eine deutliche Ablehnung gab es hingegen für die Erweiterung des Prüfauftrags auf mögliche Fahrradstraßen, für die nur die drei SPD-Ausschussmitglieder stimmten.