Greensill Bank: Auch Gemeinde betroffen

Wie der erste Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU) am Sonntag mitteilte, ist auch die Gemeinde von der Krise der Bremer Greensill Bank betroffen. Die Gemeinde hat bei dieser Bank mit deutscher Banklizenz rund 5,5 Millionen Euro in verschiedenen kurz- und langfristigen Festgeldkonten angelegt.

Wie Spitzauer mitteilt, hat die Gemeinde die gemeindlichen Anlagen (Rücklagen, Sonderrücklagen, Betriebsmittel der Kasse) von insgesamt ca. 25 Millionen Euro entsprechend den Empfehlungen des Bayerischen Kommunalen Prüfverbands (BKPV) auf verschiedene Bankinstitute verteilt und verschiedene Laufzeiten gewählt (Diversifizierung). Zur Vermeidung von Strafzinsen (Negativzinsen) oder Verwahrentgelten wurden ebenfalls den Empfehlungen des BKPV entsprechend auch private Bankinstitute bei dieser Diversifizierung berücksichtigt. Insofern wurden ca. 20 % der gemeindlichen Anlagen bei der Greensill Bank angelegt. Die Gelder stammen zum Teil aus noch nicht abgerechneten Projekten. Die Gemeinde Vaterstetten unterhält seit 2014 eine Geschäftsbeziehung mit der Bank, damals noch unter deren Namen NordFinanz Bank AG. Man habe schon viele Verträge mit der Privatbank abgeschlossen, hohe Summen eingelegt und problemlos wieder abrufen können. Die Geschäftsbeziehung sei durch einen regionalen Finanzvermittler zustande gekommen, der viele Kommunen zu seinen Kunden zähle und der bei seiner Empfehlung auf die gute Bonität der Geensill Bank (sog. investment grade) hingewiesen habe.

Leonhard Spitzauer: „Aktuell steht nicht fest, ob die Greensill Bank abgewickelt werden muss und dadurch der Gemeinde Vaterstetten ein Schaden entsteht.“ Rein vorsorglich hat die Gemeinde eine auf Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisierte Münchner Rechtsanwaltskanzlei zur Wahrung der Interessen der Gemeinde eingeschaltet.

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