Häufig erscheint das politische Europa weit entfernt von den Bürgerinnen und Bürgern. Immer wieder macht dabei das Wort eines “Elitenprojekts” die Runde. Dabei hat die Europäische Union ganz vielfältige und konkrete Auswirkungen auf die Lebenswirklichkeit der Menschen. Zugleich hängt ihr Gelingen – wie das eines jeden politischen Systems – ganz entscheidend davon ab, dass sie von den Bürgerinnen und Bürgern getragen wird. Ihnen kommt damit eine grundlegende Rolle in der Ausgestaltung Europas zu. Diese kann auf ganz unterschiedlichen Ebenen ansetzen, wobei das Augenmerk nicht immer nur nach “Brüssel” zu richten ist, sondern ganz dezentral in der eigenen Gemeinde oder Stadt ansetzen kann. Seit den frühen fünfziger Jahren ist ein vielfältiges kommunales Netzwerk quer durch Europa entstanden, basierend auf kommunalen Partnerschaften. Selbst wenn viele dieser Partnerschaften bereits in die Jahre gekommen sind, kommt ihnen für die kontinuierliche Ausgestaltung Europas “von unten” auch heute eine wichtige Rolle zu, denn kommunal wird Europa am ehesten erfahrbar, in Gemeinden und Städten sind die Menschen am leichtesten erreichbar. Der Vortrag widmet sich der Gegenwartsrelevanz von Gemeindepartnerschaften und beschreibt Möglichkeiten für deren Zukunftsfähigkeit.
Dr. Andreas Marchetti ist Gründer und Geschäftsführer der politglott GmbH in Bad Honnef. Er studierte Politikwissenschaft in Bonn und Toulouse. Er ist zudem Senior Fellow am Zentrum für Europäische Integrationsforschung (ZEI) der Universität Bonn sowie Lehrbeauftragter an der Universität Paderborn und an Sciences Po Paris (Campus Nancy).
Fr, 24.05.19 19.00-21.00 Uhr gebührenfrei Vaterstetten, Musikschule, Konzertsaal, Baldhamer Straße 39