Vielen Gemeindebürgern ist schon einmal der Eisenbahnwaggon am Rande der Straße zwischen Vaterstetten und Baldham Dorf aufgefallen. Doch was macht ein solcher Wagen auf einem Feld? Diese Frage beantwortet die am Sonntag eröffnete Ausstellung der Eisenbahnfreunde.
Am Tag des offenen Denkmals öffnete der Verein die Türen des Wagens. Sieben Jahre habe es gedauert bis die Dokumentation über ein dunkles Kapitel unserer Lokalgeschichte eröffnet wurde, wie uns Klaus Hugo, zweiter Vorsitzender des Vereins, verrät: „Erstmal war der Wagen in einem schlechten Zustand. Er musste erstmal sarniert werden, insbesondere das Dach. Hier lagen ja keine Gleise, diese wurden von Auszubildenden des Gleisbaus der Bahn ausgelegt; nicht mit Umbauzügen, sondern händisch – das dauert natürlich.“ Anschließend musste ein Konzept gefunden werden, wobei der Tenor klar war: man wolle über die Geschichte der niederländischen Zwangsarbeiter informieren.
Regelmäßig wird die Ausstellung nicht zu sehen sein, jedoch gäbe es bereits erste Anfragen von Gruppen. Die wenigsten Bürger kennen die Gemeindegeschichte. „Das wird hier nun – ich hoffe gut – gezeigt. Die Schulen können hier auch etwas kleines, zum Beispiel eine Ausstellung von Semesterarbeiten, aufbauen. Wir hoffen, dass der Wagen auch weiterhin angenommen wird. Jeder, der hineinschaut, der wird auch einen Blick auf das Ziel dieses Wagens werfen, nämlich dem Gedenken an die Zwangsarbeiter.“
Sieben Personen umfasste das Team rund um Konzeption und Aufbau. Trotz des Zeitdrucks wurde man rechtzeitzig fertig und so konnten sich bereits am Eröffnungstag über 100 Besucher über die Ortsgeschichte informieren.