Ein “romantischer” Abend mit Fauré und Beethoven

In den Abend schwebte man nur so hinein am 26. März 2017 im Vaterstettener Seniorenwohnpark. Beim 4. Abonnementkonzert spielten Nicolas Altstaedt (Violoncello) und Alexander Lonquich (Klavier) wunderschöne Sonaten von Beethoven und Fauré.

Der Abend beginnt romantisch zart mit der C-Dur Sonate op. 102 Nr. 1 von Beethoven. Beim ruhigen, energievollen Allegro vivace lassen sich beide Musiker mit dem Werk gehen. Starke dynamische Effekte lassen diese Beethovensonate erstrahlen. Das Duo spielt so gut zusammen, dass sie sich bei ihren Einsätzen fast ins Wort fallen, den anderen aber trotzdem ausspielen lassen. So entstehen keine unnötigen Pausen und die Melodie kann sich bis zum Höhepunkt der musikalischen Phrase aufschwingen. Das Duo spielt wie eine Person; zumindest denken sie so. Bei diesem Stück klingen die pianissimi auf dem Cello wie eine brummende Biene. Diese Klangfarbe klingt wie etwas verbotenes, auf das man sich zugleich freut.

Foto: Maximiliane Norwood

Bei der Cellosonate Nr. 1 d-Moll op. 109 von Gabriel Fauré hat das Cello zu Beginn ein sanftes Vibrato und das Klavier klingt hitzig und spielerisch. Beide Instrumente artikulieren sehr gut. Nicolas Altstaedt macht ein sehr unterschiedliches Vibrato. Manchmal ist es sehr schnell und manchmal wiederum entwickelt es sich erst. Dies gibt dem Stück vielfältige Klangfarben.

Die vorgetragenen Stücke sind ausgefeilt. Bei den starken Dynamikwechseln sind beide Spieler genau zusammen. Sie scheinen sich musikalisch gut zu verstehen. Als Zuhörer ist man ganz benommen und mitgerissen von der Musik – fast wie in einem Zustand der Trance. Bei einem Andante von Fauré spielt Altstaedt mitreißend positiv und auch etwas nachdenklich, wodurch dem Zuschauer die Interpretation freigelassen wird. Beethoven spielt Altstaedt mit weniger Vibrato dafür mit mehr „Drive“, was nicht zuletzt vom majestätischen Klavier unterstützt wird.

Altstaedt macht etwas Eigenes aus seiner Musik. Die Interpretation der beiden Komponisten Fauré und Beethoven gelingt.

 

 

Werbung