Am Freitag, 24. September 2021 war es wieder soweit in Moosburg. In der Ausstellungshalle fand die 134. Hopfen- und 118. Gerstenschau statt. Leider konnte wegen der Corona-Pandemie nur die Landkreissieger zur Siegerehrung eingeladen werden um ihre Auszeichnungen in Empfang zu nehmen. Dabei wurden die Landkreissieger und Gesamtsieger der Hopfen- und Gerstenproben mit einem Bierkrug und Urkunde von Herrn Georg Schweiger dem Vorsitzenden des Gerstenbauverbandes Moosburg e.V. ausgezeichnet. Grußworte sprachen Bürgermeister Josef Dollinger aus Moosburg sowie der neue Amtsleiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ebersberg-Erding Ltd. FD Reinhard Menzel.
Im Anschluss an die Grußworte präsentierte Landwirtschaftsdirektor Johann Portner die Ergebnisse der Hopfenprämierung. Dr. Markus Herz vom Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung an der Landesanstalt für Landwirtschaft erläuterte in seiner Fachkritik den Braugerstenanbau und Anbauflächen in Bayern. Die Hektarerträge des Vorjahres konnten mit 53 dt/ha das Vorjahresergebnis bei weitem übertroffen werden und dies bedeutet, dass man mit einer Qualitätsbraugerstenquote von 330 – 370.000 t rechnen kann, bei einem Rohproteingehalt von 10,6 % und bei einem Vollgerstenanteil von 92,6 %. Die Durchschnittserträge pro Hektar schwankten in den einzelnen Anbaugebieten, durch die unterschiedlichen regionalen Witterungsbedingungen, sehr stark (40,9 – 65,4 dt/ha). Den größten Anteil Anbauflächen hatte die Sorte „Accordine“ mit 29 %, gefolgt von „Avalon“ mit 28 %, „Solist“ mit 15 % und „RGT Planet“ mit 12 %. Die restlichen 16 % verteilen sich auf weitere 7 Sorten.
Zur Bonitierung führte Herz aus, dass folgende Merkmale Berücksichtigung fanden: Eiweißgehalt, Anteil Extrakt, Vollgerstenanteil, Kornausbildung, Spelzenfeinheit, Verunreinigung/Abputz, Anteil Auswuchs, Verletzungen des Kornes sowie Geruch. Bei den eingesandten Proben entfielen 43 % auf die Sorte Accordine, 29 % auf Avalon, 8 % auf die Sorte Solist und die restlichen 20 % verteilen sich auf sechs weitere Sorten.
Aus 12 Landkreisen hatten heuer Gerstenanbauer und Lagerhäuser, auf Grund der schwierigen Ernte und Wetterunbilden (Hagel) deutlich weniger Proben als im Vorjahr, insgesamt 49 an der Zahl, des edlen Rohstoffs Gerste eingesandt. Es waren Proben von 9 verschiedenen Sorten. Bei der Bonitierung wurde festgestellt, dass es wenig Abputz und Verunreinigungen gab, bei einem Eiweiß- und Extraktgehalt auf gutem Niveau und bei einer Kornqualität auf mittlerem bis guten Niveau. Minimal besser als im Vorjahr. 8 auswertbare Proben kamen dabei aus dem Landkreis Ebersberg, davon allein 6 aus der Gemeinde Pliening.
Im Rahmen der Moosburger Hopfen und Gerstenschau wurde Stockmayr Martin jun. als Gesamtbraugerstensieger 2021 ausgezeichnet. Die Stellvertretende Ebersberger Landrätin Magdalena Föstl (2.v.re) gratulierte dem stolzen Ehepaar Martin und Franziska Stockmayr jun. zu ihrem Erfolg und überreichte ihnen eine Ehrengabe. In den Gratulationsreigen fügte sich auch Ltd. FD Reinhard Menzel, Georg Schweiger und Dr. Markus Herz ein (v.li.n.re). Foto: Privat
Die Bonitierungsergebnisse der Ebersberger Braugerstenanbauer können sich sehen lassen. Sie stellen den Gesamtbraugerstensieger bei der Moosburger Hopfen- und Gerstenschau 2021. Es ist Martin Stockmayer jun. aus Baldham, Gemeinde Vaterstetten. Er war bereits 2019 Landkreissieger. Sein Muster wurde mit dem besten maximalen Ergebnis bewertet, 35 Punkte. Ein stolzes Ergebnis. Knapp hinter ihm platzierte sich mit 33 Punkten Franz Eberhart aus Gigging, Gde. Pliening. Der vorjährige Landkreis-Sieger Stocker Helmut aus Landsham, Gde. Pliening belegte den dritten Platz mit 32 Punkten. Mit 31 Punkten belegte Föstl Markus aus Neufarn mit seinem Sortenmuster den vierten Platz. Mit je 30 Punkten belegten und ebenfalls mit einem I. Preis ausgezeichnet die weiteren Plätze Jell Marion, Bauer-Eberhart Florian aus Pliening und Burghart Christian aus Ottersberg, Gde. Pliening. Einen II. Preis mit ihrem Erzeugermuster und mit 27 Punkten erzielte die Wolf GbR aus Gelting. Von den 8 Proben, und dies ist auch nennenswert lauter Proben der Sorte Accordine, wurde siebenmal ein I. Preis und einmal ein II. Preis vergeben. Gratulation an alle Preisträger.