Bessere Busverbindungen ab 2023

Das Angebot innergemeindlichen Busverkehrs wird nach dem Beschluss des Gemeinderats deutlich verbessert. Auf die Änderungen müssen die Fahrgäste allerdings noch bis 2023 warten. Erste Verbesserungen treten aber schon ab diesem Dezember in Kraft.

Grund für die geplanten Änderungen ist die planmäßige Neuausschreibung der Fahrplanlinien 451, 452 sowie 466. Da diese Linien samt Fahrplan bestellt werden, wurde bereits in der Julisitzung des Gemeinderats über die Fahrpläne und Takte diskutiert. Thomas Uhlmann vom MVV stellte in der Sitzung die wichtigsten Änderungen für 2021 vor, die im Dezember in Kraft treten: Neu ist die Linie 459. Es handelt sich dabei eine Express-Linie, mit der die Messestadt und somit erstmals eine U-Bahn-Station an das gemeindliche Busnetz angeschlossen wird (VaterstettenFM berichtete). Auf der Linie 466 von Baldham bis Poing wird der Takt verdichtet. Nutzerinnen und Nutzer der Linie 452 werden ab Dezember den Bus auch Sonntags nutzen können.

Abgestimmt wurde in der Sitzung über die Umstrukturierung der gemeindlichen Verkehre mit einem neuen Konzept. Dabei standen die Linien 451, 452 und 466 im Mittelpunkt.

Die Linie 451, die bislang in Vaterstetten und Baldham fährt, soll nun gegenläufig betrieben werden, jeweils im 40-Minuten-Takt. Somit hält durchschnittlich alle 20 Minuten ein Bus der Linie 451. Dafür werden künftig zwei Kleinbusse eingesetzt. An der Route der Linie ändert sich ändert sich wenig,. Neu ist der Halt in der Wendelsteinstraße. Von dort aus geht es über den Luidpoldring zum Baldhamer Bahnhof und über den Karwendelplatz durch den Fuchsweg erneut zum Baldhamer Bahnhof. Über Friedhof und Sportzentrum und das Wohngebiet Vaterstetten Nordwest geht es dann zurück zum Bahnhof Vaterstetten.

Der Bus 452 erhält eine neue Routenführung und verkehrt auch Sonntags. Künftig wird auch Baldham Dorf von der Linie angebunden. Im Zickzack fährt der Bus dann über Hergolding und Weißenfeld bis nach Parsdorf und von dort teilweise weiter über das neue Gewerbegebiet nach Grub.

Die Führung der Linie 466 wurde neu konzipiert: Mit ihr erhält Parsdorf eine direkte Anbindung an den Bahnhof Baldham. Die Weiterfahrten nach Poing entfallen dafür.

Mit der Verdopplung des Angebots auf der Linie 451 verdoppelten sich allerdings auch die Kosten der Linie. Auch bei den anderen Linien wird es Mehrkosten geben. Insgesamt berechnet der MVV die Kosten (brutto) für das neue Konzept mit 1,14 bis 1,26 Millionen Euro im Jahr. Zum Vergleich: Jahr 2022 sollen die Bruttokosten 710.000 Euro betragen.

Auch die Nutzung erneuerbarer Energien stand zur Debatte. Allerdings setzt man vorerst weiter auf Dieselfahrzeuge. Ein Grund dafür ist unter anderem die Unterführung im Baldhamer Osten, die nicht mit hohen Bussen befahrbar ist. Allerdings führt man eine Voruntersuchung durch, die den Umstieg auf alternative Antriebstechnologien untersuchen soll.

Lob erhielt das Konzept vom ersten Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU). Angesichts der hohen Kosten hoffte er auf eine gute Annahme des Angebots.

Sepp Mittermeier (SPD), der als Mobilitätsreferent an der Erstellung des Konzepts maßgeblich beteiligt war, bezeichnet es als „sehr gut und vernünftig“. Wenn man in die Zukunft gehen wolle, dann muss man das auch anpacken: „ich gehe davon aus, dass wir eine positive Überraschung erleben“, so Mittermeier zu den kalkulierten Kosten. Man kalkuliere mit einem „Worst-Case-Szenario“, meist seien die Kosten durch Fahrkarteneinnahmen am Ende höher als erwartet.

Angemerkt wurde in der Sitzung noch, dass im Zuge der Neugestaltung einiger Haltestellen auf die Schaffung von Sitzgelegeheiten geachtet werden solle.

Am Ende stimmte der Gemeinderat dem Konzept einstimmig zu. Die Linien werden für vier Jahre ausgeschrieben.

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