Die Asylbewerber sind da (aktualisiert)

Der Notfallplan zur Unterbringung von Asylbewerbern ist in Kraft getreten. Heute (19. Mai) gegen 14 Uhr trafen rund 200 Flüchtlinge in der Turnhalle des Humboldt-Gymnasium ein. Gestern Mittag richtete sich die Regierung Oberbayerns in einem dringlichen Brief an das Landratsamt Ebersberg, die Turnhalle mit sofortiger Wirkung zur Verfügung zu stellen.

Update vom 19.05.:

Heute um 14:00 sind 150 Asylbewerber in die Turnhalle des Gymnasium eingezogen. Weitere 50 werden morgen Vormittag erwartet. Für Sicherheit wurde auch gesorgt, der Turnhallen-Trakt darf ab heute nicht mehr (insbesondere von Schülern) besucht werden und wurde daher abgesperrt. Wir haben in einem ersten exklusiven Interview heute die stellvertretende Schulleiterin, Frau Dr. Rappel, interviewt. Das Interview hören Sie am Freitag (22.05 18-19 Uhr) in unsere Sendung. Sonderthema: Asylbewerber in Vaterstetten.

Unser Bericht vom 18. Mai:

Dies ist besonders der dringlichen Lage in den Erstaufnahme-Einrichtungen in München, wie zum Beispiel der Bayern-Kaserne, zu verschulden. Diese wurden in den letzten Tagen durch den neuen Schub von Flüchtlingen extrem überfüllt, sodass diese nun dringend entlastet werden müssen und so auch der Notfallplan in Vaterstetten eintritt. Laut Notfallplan sind alle Landkreise und Kreisstädte in Bayern zur kurzfristigen Unterbringung von 200-300 Personen verpflichtet.

Zwar hatte Landrat Robert Niedergesäß (CSU) die Regierung mehrfach darum gebeten, die Turnhalle nicht zu besetzen, da diese im Rahmen des Abiturs von Nöten sei. Die Regierung wolle sich jedoch bemühen, die Halle bis spätestens kurz vor der Abitur-Feier, zu räumen. Aktuell sollen die Flüchtlinge bis zum 22. Juni untergebracht werden. Ob dieses Versprechen eingelöst werden kann steht noch in den Sternen. Zuerst muss sich aber um die Unterbringung der vielen, meist traumatisierten, Flüchtlinge gesorgt werden. Viele Informationen liegen noch nicht vor, so das Landratsamt Ebersberg, nur, dass es sich um Familien und alleinstehende Frauen und Männer handle. Welcher Herkunft diese sind, ist derzeit noch unklar. Zuerst müsse sich um die Notversorgung gekümmert werden, um genügend Essen, Ansprechpartner, Sanitäreinrichtungen und vor allem um Ansprechpersonen und psychologische Betreuung.

Wie gehen die Schüler damit um, was sagen die Eltern dazu und wie wird die Gemeinde reagieren? Diese Fragen sind natürlich wichtig und müssen auch beantwortet werden, aber aus Solidaritätsgründen werden alle Bürgerinnen und Bürger darum gebeten, die Asylbewerber mit offenen Armen zu empfangen und, wenn nötig, zu helfen. So richtet sich auch der Schulleiter Rüdiger Modell an alle Eltern. Er thematisiert in seinem offenen Brief genauso den Verlust des wichtigen Sportunterricht sowie die mündlichen Abiturprüfungen: „Betroffen ist vor allem der Sportunterricht. Wir werden versuchen, Alternativangebote zu machen und bitten darum, dass Ihre Kinder zu den Sportstunden wetterfeste Sportsachen mitbringen. Bei schönem Wetter werden wir den Sportunterricht draußen stattfinden lassen. Die anstehenden Abiturprüfungen sind in keiner Weise beeinträchtigt und können wie geplant stattfinden. Auch der sonstige reguläre Schulbetrieb sollte nicht beeinträchtigt sein.“ Rüdiger Modell bringt aber genauso zum Ausdruck, dass der Schule sowie dem Landratsamt die Hände gebunden seien. Man solle dies als “Chance“ nutzen, das soziale Engagement unter Beweis zu stellen. So plant auch schon die SMV (Schülermitverwaltung) des HGV mehrere Aktionen, wie zum Beispiel einen Willkommensabend und ein gemeinsames Sport-Event. Alle Bürgerinnen und Bürger, die sich aktiv an der Mithilfe beteiligen wollen, können dies im Helferkreis Grasbrunn-Vaterstetten tun. Alle Informationen gibt es auf http://www.helferkreis-grasbrunn-vaterstetten.de.

Diskutieren Sie mit! Entweder hier als Kommentar auf unserer Website oder bei Facebook.

Sobald es weitere Informationen gibt erfahren Sie diese natürlich hier bei uns oder auf Facebook, sowie in unserer Sendung am Freitag den 22.05.2015.

200 Asylbewerber kommen ab morgen in der Turnhalle des HGV unter. Bild: Marvin Schittko

200 Asylbewerber kommen ab morgen in der Turnhalle des HGV unter. Bild: Marvin Schittko

 

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