Ab dem kommenden Volksfest wird es kein Feuerwerk mehr geben – das beschloss am heutigen Donnerstag der Haupt-, Personal- und Finanzausschuss der Gemeinde auf Antrag der Grünen.
Künftig solle auf Feuerwerke bei von der Gemeinde veranstalteten Festen auf Feuerwerke verzichtet werden, aktuell ist hiervon nur das Volksfest betroffen. „Wir sind ja deutlich sensibilisiert, was die Feinstaubproblematik angeht“, so Axel Weingärtner, Grünen-Fraktionschef, bei der Erläuterung seines Antrags. Er wies auf die enorme Feinstaubbelastung während der Silvesternacht hin. Ebenso bemerkte er die kritischen Arbeitsbedingungen bei der Herstellung von Feuerwerkskörpern, etwa in China oder Indien Auch an Tiere müsse man denken. Zwar fördere das Feuerwerk die Besucherzahl des Volksfestes, seit dieses auf den Anfangstag gelegt wurde, sei das Zelt aber ohnehin voll.
Aus Sicht Weingärtners wünsche man sich einen Rückgang des Feuerwerkens: „Die Gemeinde kann hier mit gutem Beispiel vorangehen“. Gleichzeitig beantragten die GRünen, mit dem Festwirt eine Alternative zu vereinbaren oder einen finanziellen Ausgleich zu vereinbaren. Etwa eine Lasershow oder Freifahrten für Familien sprach der Fraktionschef an. Jede Alternative sei besser, als der Status Quo.
Respekt für den Mut, einen solchen Antrag zu stellen, kam von Manfred Schmidt (FBU/AfD). Zwar handle es sich nur um einen kleinen Beitrag, doch damit sorge man dafür, dass weniger Feuerwerkskörper hergestellt würden. Schmidt ging sogar einen Schritt weiter und stellte einen Ergänzungsantrag: Silvesterfeuerwerke könne man als Gemeinde zwar nicht gesamt verbieten, in der Nähe von Kirchen, Pflegeheimen und ähnlichen Einrichtungen könne man aber tätig werden: „was da an Feinstaub in die Luft geblasen wird, ist sinnlos“, so der Gemeinderat.
Georg Kast (Verwaltung) widersprach dem: Der Antrag könne so nicht behandelt werden, da es sich um eine andere Sache handle und zudem der Gemeinderat zuständig sei. Das Thema soll nun in der kommenden Dezembersitzung auf die Tagesordnung kommen.
Dem Antrag viel abgewinnen konnten auch Josef Mittermeier (SPD) und Renate Will (FDP). Dass auch die CSU dem Grünen-Antrag zustimme, erklärte Christl Mitterer (CSU). Wolfgang Schermann (FW) fühlte sich hingegen hin- und hergerissen: „man solls nicht übertreiben“.
Georg Kast erklärte, dass bislang noch keine redenswerten Alternativen außer der Lasershow eingefallen seien. Die Lichtverschmutzung sei erst kürzlich Thema im Gremium gewesen und zudem hätten Laser keine gute Umweltbilanz. Die Verwaltung bemühe sich gerne um Alternativen, aber „leicht wird das nicht“.
Bürgermeister Georg Reitsberger schloss die Debatte. Waren Feuerwerke früher ein Kunstwerk, seien diese mittlerweile zur Sache für Nebenbei geworden. Er schlug vor, ein Jahr auf das Feuerwerk zu verzichten und es bei Wunsch der Gäste gegebenenfalls neu aufzulegen. Dieser Antrag fand aber keinen Anklang, da der ursprüngliche Grünen-Antrag von der Mehrheit der Ausschussmitglieder beschlossen wurde. Lediglich Wolfgang Schermann und Peter Reitsberger (beide FW) stimmten gegen den Antrag.
Zudem wurde seitens des Ausschusses der zukünftige Zeitraum des Volksfests (Start immer am Tag vor Fronleichnam) beschlossen. Einige Mitglieder äußerten sich kritisch, etwa wegen der Schulferien oder der ungünstigen Lage für Gäste aus den Parterstädten. Die Mehrheit entschied sich dann allerdings mit den Gegenstimmen von Albert Wirth (CSU), Josef Mittermeier (SPD), Axel Weingärtner und Stefan Ruoff (beide Grüne) für den Termin.