Donnerstags im Tafelladen in Vaterstetten: Bedürftige kommen zum „Einkauf“. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer verteilen all das, was in den Regalen, Körben und Kühlschränken
liegt: Obst, Gemüse, Brot, Kuchen, Milchprodukte oder Konserven.
Das Tagesangebot schwankt stark. Es sind Spenden–Lebensmittel, die die Helfer aus kooperierenden
Geschäften in der Umgebung über die Woche abholen dürfen. Oder es sind Waren, die Privatpersonen den Bedürftigen der Gemeinde zukommen lassen wollen wie kürzlich eine Familie aus Vaterstetten, die 90 Schoko-Adventskalender spendete. „Damit konnten wir nahezu jedem Tafelkind pünktlich zum ersten Türchen einen Kalender schenken!“, freut sich Anja Pilopp, Verantwortliche für die Tafel Vaterstetten in der Trägerschaft der Nachbarschaftshilfe Vaterstetten (NBH). Oder ein Ehepaar aus Vaterstetten, das nicht genannt werden will: „Es war ihnen ein Anliegen zu helfen“, berichtet Pilopp. „Was dann kam, war überwältigend. Frische Lebensmittel im Wert von knapp 300 Euro füllten an einem Donnerstag unsere Regale, so dass die Helfer bei der Ausgabe aus dem Vollen schöpfen konnten. Wir mussten tatsächlich nicht wie sonst rationieren und zurückhalten, damit auch der letzte Bedürftige noch ausreichend Lebensmittel bekommt. Es war für alle Beteiligten eine große Freude.“
Und doch übers Jahr eher die Ausnahme. „Wir sind dankbar für jede Spende“, betont Pilopp. Immerhin ist die Zahl der Bedürftigen mit einer offiziellen Berechtigung für den Tafeleinkauf, dem Tafelausweis, im Lauf des Jahres 2018 deutlich gestiegen. „Aktuell unterstützen wir 226 Personen im Gemeindegebiet, davon 94 Kinder und 38 Personen über 60 Jahre.“ Die Regale im Tafelladen immer wieder ausreichend zu befüllen, ist nicht einfach. „Die Einzelhandelsgeschäfte sind zu wirtschaftlichem Einkauf angehalten“, weiß Pilopp. „Überschüsse sind zu vermeiden. Das ist angesichts der Lebensmittelverschwendung nur zu begrüßen.“ Doch das reduziert die Spende an Frischware für die Tafel zuweilen deutlich. An manchen Donnerstagen fällt daher für die Bedürftigen der „Einkauf“ gerade von Obst und Gemüse eher mager aus.